睁开 [zheng1 kai1] [ Verb ] öffnen (- nur für Augen verwendet) 他睁开眼睛看看闹钟了。 ta1 zheng1 kai1 yan3 jing1 kan4 kan4 nao4 zhong1 liao3 . Er öffnete die Augen und sah den Wecker.
28 Die Goldkinder
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Es war ein armer Mann und eine arme Frau, die hattennichts als eine kleine Hütte und nährten sich vom Fischfang, und es ging bei ihnen von Hand zu Mund. Es geschah aber, als der Mann eines T...
Es war ein armer Mann und eine arme Frau, die hattennichts als eine kleine Hütte und nährten sich vom Fischfang, und es ging bei ihnen von Hand zu Mund. Es geschah aber, als der Mann eines Tages beim Wasser saß und sein Netz auswarf, daß er einen Fischherauszog, der ganz golden war. Und als er den Fisch voll Verwunderung betrachtete, hub dieser an zu reden undsprach: Hör, Fischer, wirfst du mich wieder hinab ins Wasser, so mach ich deine kleine Hütte zueinem prächtigen Schloß." Da antworteteder Fischer: Was hilft mir ein Schloß, wennich nichts zu essen habe?" Sprach der Goldfischweiter: Auch dafür soll gesorgt sein; es wird ein Schrank im Schloß sein, wenn du den auffschließest, so stehen Schüsseln darin mit den schönsten Speisen, soviel du dir wünschest." - Wenn das ist", sprachder Mann, so kann ich dir wohl den Gefallen tun." - Ja", sagte der Fisch, es ist aber die Bedingung dabei, daß du keinem Menschen auf der Welt, wer es auch immer sein mag, entdeckst, woher dein Glück gekommen ist; sprichst du ein einziges Wort, so ist alles vorbei." Nun warf der Mann den wunderbaren Fisch wieder insWasser und ging heim. Wo aber sonst seine Hütte gestanden hatte, da stand jetzt ein großes Schloß. Da machte er ein Paar Augen, trat hineinund sah seine Frau, mit schönen Kleidern geputzt, in einer prächtigen Stube sitzen. Sie war ganz vergnügt und sprach: Mann, wie ist das aufeinmal gekommen? Das gefällt mir wohl." -Ja", sagte der Mann, es gefällt mi rauch, aber es hungert mich auch gewaltig, gib mir erst was zu essen!" Sprach die Frau: Ich habe nichts und weiß in dem neuen Haus nichts zufinden." - Das hat keine Not", sagte der Mann, dort sehe ich einen großen Schrank, den schließ einmal auf"! Wie sie den Schrankauf schloß, stand da Kuchen, Fleisch, Obst, Wein und lachte einen ordentlich an. Da rief die Frau voll Freude: Herz, was begehrst du nun?" Und sie setzten sich nieder, aßen und tranken zusammen. Wie sie satt waren, fragte die Frau: Aber, Mann, wo kommt all dieser Reichtum her?" - Ach",antwortete er, frage mich nicht darum, ich darf dir's nicht sagen, wenn ich's jemand entdecke, so ist unser Glück wieder dahin!" -Gut", sprach sie, wenn ich's nicht wissen soll, so begehr ich's auch nicht zu wissen." Das war aber ihr Ernst nicht, es ließ ihr keine Ruhe Tag und Nacht, und sie quälte und stachelte den Mann so lang, bis er in der Ungeduld heraussagte, es käme alles von einem wunderbaren goldenen Fisch, den er gefangen und dafür wieder in Freiheit gelassen hätte. Und wie's heraus war,da verschwand alsbald das schöne Schloß mit dem Schrank, und sie saßen wieder in der alten Fischerhütte. Der Mann mußte von vorne anfangen, seinem Gewerbe nachgehen und fischen. Das Glück wollte es aber, daß er den goldenen Fisch noch einmal herauszog. Hör", sprach der Fisch, wenn du mich wieder ins Wasser wirfst, so will ich dir noch einmal das Schloß mit dem Schrank voll Gesottenem und Gebratenem zurückgeben; nur halt dich fest und verrat beileibe nicht, von wem du's hast, sonst geht's wieder verloren!" - Ich will mich schon hüten", antwortete der Fischer und warf den Fisch in sein Wasser hinab. Daheim war nun alles wieder in voriger Herrlichkeit, und die Frau war in einer Freude über das Glück; aber die Neugierde ließ ihr doch keine Ruhe, daß sie nach ein paar Tagen wieder zu fragen anhub, wie es zugegangen wäre und wie er es angefangen habe. Der Mann schwiegeine Zeitlang still dazu; endlich aber machte sie ihn so ärgerlich, daß er herausplatzte und das Geheimnis verriet. In dem Augenblick verschwand das Schloß, und sie saßen wieder in der alten Hütte. Nun hast du's", sagte der Mann, jetzt können wir wieder am Hungertuch nagen." - Ach", sprach die Frau,ich will den Reichtum lieber nicht, wenn ich nicht weiß, von wem er kommt; sonst habe ich doch keine Ruhe." Der Mann ging wieder fischen, und über eine Zeit, so war's nicht anders, holte er den Goldfisch zum drittenmal heraus. Hör", sprach der Fisch, ich sehe wohl, ich soll immer wieder in deine Hände fallen, nimm mich mit nach Haus und zerschneid mich in sechs Stücke, zwei davon gib deiner Frau zu essen, zwei deinem Pferd, und zwei leg indie Erde, so wirst du Segen davon haben!" Der Mann nahm den Fisch mit nach Haus und tat, wie er ihm gesagt hatte. Es geschah aber, daß aus den zwei Stücken, die in die Erde gelegt waren, zwei goldene Lilien aufwuchsen und daß das Pferd zwei goldene Füllen bekam und des Fischers Frau zwei Kinder gebar, die ganz golden waren. Die Kinder wuchsen heran, wurden groß und schön, und die Lilien und Pferde wuchsen mit ihnen. Da sprachen sie: Vater, wir wollen uns auf unsere goldenen Rosse setzen und in die Welt ausziehen." Er aber antwortete betrübt: Wie will ich's aushalten, wenn ihr fortzieht und ich weiß nicht, wie's euch geht?" Da sagten sie: Die zwei goldenen Lilien bleiben hier, daran könnt Ihr sehen,wie's uns geht; sind sie frisch, so sind wir gesund, sind sie welk, so sind wir krank, fallen sie um, so sindwir tot." Sie ritten fort und kamen in einWirtshaus, darin waren viele Leute; und als sie die zwei Goldkinder erblickten, fingen sie an zu lachen und zuspotten. Wie der eine das Gespött hörte, so schämte er sich, wollte nicht in die Welt, kehrte um und kam wieder heim zu seinem Vater. Der andere aber ritt fort und gelangte zu einem großen Wald. Und als er hinein reiten wollte, sprachen die Leute: Es geht nicht, daß Ihr durchreitet, der Wald ist vollRäuber, die werden übel mit Euch umgehen, und gar, wenn sie sehen, daß Ihr golden sein und Euer Pferd auch, so werden sie Euch erschlagen." Er aber ließ sich nicht schrecken und sprach: Ich muß und soll hindurch." Da nahm er Bärenfelle und überzog sich und sein Pferd damit, daß nichts mehr vom Gold zu sehen war, und ritt getrost in den Wald hinein. Als er ein wenig fortgeritten war, so hörte er es in den Gebüschen rauschen und vernahm Stimmen, die miteinander sprachen. Von der einen Seite rief's:Da ist einer!" von der andern aber:Laß ihn laufen, das ist ein Bärenhäuter und arm und kahl wie eine Kirchenmaus, was sollen wir mit ihm anfangen!" So ritt das Goldkind glücklich durch den Wald, und ihm geschah kein Leid. Eines Tages kam er in ein Dorf, darin sah er ein Mädchen, das war so schön, daß er nicht glaubte, es könnte ein schöneres auf der Welt sein. Und weil er eine so große Liebe zu ihm empfand, so ging er zu ihm und sagte: Ich habe dichvon ganzem Herzen lieb, willst du meine Frau werden?" Er gefiel aber auch dem Mädchen so sehr, daß es einwilligte und sprach: Ja, ichwill deine Frau werden und dir treu sein mein Leben lang." Nun hielten sie Hochzeit zusammen; und als sie eben in der größten Freude waren, kam der Vater der Braut heim; und als er sah, daß seineTochter Hochzeit machte, verwunderte er sich und sprach:Wo ist der Bräutigam?" Sie zeigten ihm das Goldkind, das hatte aber noch seine Bärenfelle um. Da sprach der Vater zornig: Nimmermehr soll ein Bärenhäuter meine Tochter haben!" und wollte ihn ermorden. Da bat ihn die Braut, was sie konnte, und sprach: Er ist einmal mein Mann, und ich habe ihn von Herzen lieb", bis er sich endlich besänftigen ließ. Doch aber kam's ihm nicht aus den Gedanken, so daß er am andern Morgen früh aufstand und seiner Tochter Mann sehen wollte,ob er ein gemeiner und verlumpter Bettler wäre. Wie er aber hinblickte, sah er einen herrlichen, goldenen Mann im Bette, und die abgeworfenen Bärenfelle lagenauf der Erde. Da ging er zurück und dachte: Wie gut ist's, daß ich meinen Zorn bändigte, ich hätte eine große Missetat begangen. Dem Goldkind aber träumte, er zöge hinausauf die Jagd nach einem prächtigen Hirsch, und als er am Morgen erwachte, sprach er zu seiner Braut: Ich will hinaus auf die Jagd." Ihr war angst,und sie bat ihn dazubleiben und sagte: Leicht kann dir ein großes Unglück begegnen"; aber er antwortete: Ich soll und muß fort." Da stand er auf und zog hinaus in den Wald, und gar nicht lange, so hielt auch ein stolzer Hirsch vor ihm, ganz nach seinem Traume. Er legte an und wollte ihn schießen, aber der Hirsch sprang fort. Da jagte er ihm nach, über Graben und durch Gebüsche, und ward nicht müde den ganzen Tag; am Abend aber verschwand der Hirsch vor seinen Augen. Und als das Goldkind sich umsah, so stand er vor einem kleinen Haus, darin saß eine Hexe. Er klopfte an, und ein Mütterchen kam heraus und fragte: Was wollt Ihr so spät noch mitten in dem großenWald?" Er sprach: Habt Ihr keinen Hirsch gesehen?" - Ja", antwortete sie,den Hirsch kenn ich wohl", und ein Hündlein, das mit ihr aus dem Haus gekommen war, bellte dabei den Mann heftig an. Willst du schweigen, du böse Kröte", sprach er, sonst schieß ich dich tot!" Da rief dieHexe zornig: Was, mein Hündchen willst du töten?" und verwandelte ihn als bald, daß er dalag wie ein Stein, und seine Braut erwartete ihn umsonst und dachte: Es ist gewiß eingetroffen, was mir so angst machte und so schwer auf dem Herzen lag. Daheim aber stand der andere Bruder bei den Goldlilien, als plötzlich die eine davon umfiel. Ach Gott", sprach er, meinem Bruder istein großes Unglück zugestoßen, ich muß fort, ob ich ihn vielleicht errette." Da sagte der Vater: Bleib hier, wenn ich auch dich verliere, was soll ich anfangen?" Er aber antwortete: Ich soll und muß fort." Da setzte er sich auf sein goldenes Pferd und ritt fort und kam in den großen Wald, wo sein Bruder lag und Stein war. Die alte Hexe kam aus ihrem Haus, rief ihn an und wollte ihn auch berücken; aber er näherte sich nicht, sondern sprach: Ich schieße dich nieder, wenn du meinen Bruder nicht wieder lebendig machst." Sie rührte, so ungerne sie's auch tat, den Stein mit dem Finger an, und alsbald erhielt ersein menschliches Leben zurück. Die beidenGoldkinder aber freuten sich, als sie sich wiedersahen,küßten und herzten sich und ritten zusammenfort aus dem Wald, der eine zu seiner Braut, der andere heim zu seinem Vater. Da sprach der Vater: Ich wußte wohl, daß du deinen Bruder erlöst hattest, denn die goldene Lilie ist auf einmal wieder aufgestanden und hat fortgeblüht." Nun lebten sie vergnügt, und es ging ihnen wohl bis an ihr Ende.